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Die 1186 erstmals urkundlich erwähnte Funkstadt Nauen blickt auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück. Neben der größten Funkstation der Welt befand sich hier zeitweilig die größte Zuckerfabrik Europas. In der westlichen Mark Brandenburg war Nauen Mitte des 19. Jahrhunderts nach Potsdam und Brandenburg drittgrößter Produzent von Textilien.

Nach den Entwürfen der Berliner Architekten Schulz und Hartung wurde das an die norddeutsche Backsteingotik erinnernde Rathaus erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte im Oktober 1888, eingeweiht wurde es im Januar 1891. Außer den Diensträumen befand sich darin die Bürgermeisterwohnung, die der damalige Bürgermeister Rudolf von Baußen gegen eine Mietzahlung in Höhe von zehn Prozent seines Gehaltes bezog. Am 27. Februar 1911 stürzte die Turmspitze bei starkem Sturm ein und blieb im Rathaussaal stecken. Anlässlich der 700-Jahr-Feier Nauens wurde die Rathausfassade 1992 einer fachgerechten Pflege unterzogen.